Nitratmessdienst: niedrige Nmin -Gehalte

Auf Standorten der Geest und des östlichen Hügellandes sind die Nmin -Gehalte um ca. 10 kg/ha (0 – 60 cm) niedriger als im Vorjahr. Der Ammoniumanteil ist im Mittel der Standorte und Naturräume mit 1 – 3 kg/ha vernachlässigbar gering. In Jahren mit hohen Nitratgehalten (2006,2008 und 2009) wurden im Mittel 31 kg/ha und in Jahren mit mittleren Gehalten (2005, 2007, 2010, 2011 und 2013) wurden im Mittel 24 kg/ha NO3-N (0-60 cm Bodentiefe) gemessen.

In den Winterungen wurden im Mittel aller Flächen die folgenden Nitratwerte (0 – 60 cm) gefunden:

 

Kultur

kg/ha NO3-N (0-60 cm Bodentiefe)

Winterraps

13

Wintergerste

20

Winterweizen nach Winterraps

23

Winterweizen nach Winterweizen

27

 

Welcher Nmin-Wert für die Düngeplanung?

Die GWS-Nord entnimmt in diesem Jahr erstmals keine Frühjahrs-Nmin-Proben im BG 3 der WRRL-Kulisse. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Düngeplanung zuverlässig mit den Werten des Nitratmessdienstes der Landwirtschaftskammer gerechnet werden kann. Für die richtige Auswahl des geeigneten Nmin-Wertes aus den nachfolgenden Tabellen ist wie folgt vorzugehen:

  1. Auswahl des Naturraumes (östliches Hügelland: nördlicher, mittlerer oder südlicher Teil)
  2. Auswahl der Bodenart
  3. Auswahl der Kultur und Vorfrucht
  4. Güllegaben im Frühjahr und Herbst des Vorjahres

Entnehmen Sie der Tabelle den Wert, der den Bedingungen auf Ihrer Fläche am nächsten kommt.

 

Nmin-Gehalt vom Sollwert abziehen

Für die Düngeplanung muss der Nmin-Gehalt vom N-Sollwert abgezogen werden, um den N-Düngebedarf zu ermitteln. Bitte beachten Sie, dass die Tiefenzone 60 bis 90 cm sowie der Ammoniumgehalt nicht in den Tabellenwerten enthalten sind. Der Stickstoff (mittlerer Schätzwert für 2014: 5 - 8 kgN/ha) steht jedoch der Kultur mit zunehmender Durchwurzelungstiefe zur Verfügung.

Die Andüngung der Winterkulturen sollte zu Vegetationsbeginn zügig erfolgen, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung der überwiegend gut entwickelten Bestände zu gewährleisten.

Winterweizen: Mit 50 bis 80 kg N/ha für die erste N-Gabe liegen Sie grundsätzlich richtig. Dichte und kräftige Bestände sollten besonders auf leichten Standorten verhalten angedüngt werden, um die Bestockung nicht zu überziehen. Dünne, schwächere Bestände sollten höher angedüngt werden. Mit einer Gabenteilung halten Sie sich dann die Möglichkeit offen, später in Abhängigkeit von der Bestandesentwicklung nochmals nachlegen zu können.

Winterraps: Untersuchungen der Universität Kiel belegen, dass die Frühjahrsdüngung in Rapsbeständen mit guter Herbst-/Winterentwicklung reduziert werden kann. Aufwuchsmessungen auf Praxisflächen im November/Dezember zeigen, dass kräftig entwickelte Bestände mit mindestens 20 kg N/ ha weniger auskommen. Das Risiko von hohen N-Überhängen nach Winterraps im Herbst lässt sich so ohne Ertragseinbußen vermindern.

Für die Düngeplanung von Sommerungen (Silomais, Sommergetreide, Rüben) werden die Nmin-Untersuchungen im März genutzt. Diese liegen wegen ansteigender Bodentemperaturen und der beginnenden N-Nachlieferung in der Regel höher.

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