Spät-Frühjahrs-Nmin Probenahme läuft

N-Nachlieferung richtig schätzen lernen

In der Regel wird Silomais auf allen Schlägen eines Betriebes nach einem einheitlichen Düngeschema gedüngt. Das schlagspezifische N-Nachlieferungspotential eines Standortes wird dabei nur selten berücksichtigt. Durch mikrobielle Umsetzung N-haltiger, organischer Verbindungen können jedoch bis zu mehrere Hundert kg N/ha vorwiegend im Frühjahr freigesetzt werden. Dieser Stickstoff stammt aus Rückständen langjähriger organischer Düngung, aus Ernterückständen der Vorfrucht, von Gründüngungs- und Zwischenfrüchten oder aus dem natürlichen Humusgehalt des Bodens. Bis Mitte Juni ist je nach Witterungsverlauf der größte Teil der N-Nachlieferung als Nmin im Boden (0-90cm) messbar. Dieser Spät-Frühjahrs-Nmin-Wert (SFN-Wert) charakterisiert das N-Nachlieferungspotential eines Standortes, das bei der Düngeplanung im Folgejahr berücksichtigt werden sollte. In diesem Jahr erfolgt die Probenahme ca. 10 Tage später als in den Vorjahren, da aufgrund der nasskalten Witterung der Mais in seiner Entwicklung ca. 7 - 10 Tage zurück ist und die N-Nachlieferung dementsprechend ebenfalls verspätet eingesetzt hat.

Zur Saat wird sparsam angedüngt und im Juni besteht die Möglichkeit zur Nachdüngung.

Bitte schauen Sie noch einmal in die Herbst-Nmin-Ergebnisse 2012. Besonders für Schläge mit hohen Werten von über 100 kg Nmin/ha empfehlen wir die folgende Düngungsstrategie zu Silomais (vgl. Pilotmaßnahmen):

  1. N-Gabe zur Saat: 80-100 kg N/ha mit Gülle/Gärsubstrat und Unterfuss-Dünger
  2. Nmin-Untersuchung Ende Mai
    (Spät-Frühjahrs-Nmin, kurz SFN-Wert)
  3. Zweite N-Gabe Anfang Juni bei Bedarf nach Optimalwert-Methode

Durch die hohe Nachlieferung kann die N-Düngung ohne Ertragseinbußen deutlich zurückgefahren werden.

 

Optimalwert-Methode -Silomais:

Sollwert 180 kg N/ha
minus   SFN-Wert
minus   Unterfußdüngung

=     N-Düngungsbedarf

Die zweite N-Gabe wird auf den  beschriebenen N-Nachlieferungsstandorten in der Regel entfallen. Lediglich eine mineralische Kalium-Gabe als Ausgleich für die verringerte Güllegabe kann ratsam sein. Um die wachsenden Bestände befahren zu können, ist die Anlage von Fahrgassen bei reduziertem Reihenabstand von ca. 50 cm oder weniger zu empfehlen.

Die Nmin-Untersuchung wird von uns Ende Mai (4 bis 6-Blatt-Stadium) für Sie kostenfrei durchgeführt. Die Optimalwertmethode auf Basis einer SpätfrühjahrsNmin-Untersuchung wird in Nordrhein-Westfalen seit über 10 Jahren mit Erfolg angewendet.

Bei Interesse an einer Probenahme zur Bestimmung des SFN-Wertes melden Sie sich bitte unter 0431-2099921.

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