Separation - wo bleiben die Nährstoffe

Wo bleiben die Nährstoffe?

Das Ergebnis der Separation ist ein stapelfähiges Material mit ca. 23 bis 30 % Trockenmasse, das die Güllelager entlastet. Dadurch können Nährstoffe kostengünstiger exportiert werden, der flüssige Wirtschaftsdünger wird aufgewertet und lässt sich exakter und mit weniger Verlusten ausbringen. In der Dünngülle mit rund 3 bis 5 % Trockenmasse sind vorwiegend feine Feststoffbestandteile enthalten.

Untersuchungen haben gezeigt, dass es durch die Separation nur zu einer leichten Verschiebung der Nährstoffgehalte im Vergleich zur Rohgülle kommt. Phosphor und organische N-Verbindungen sind in Feststoffen leicht erhöht, während Ammonium-N und Kalium oftmals im Fugat in höherer Konzentration zu finden sind. Die Tabelle zeigt die Verteilung der Nährstoffgehalte am Beispiel einer Rindergülle mit 9 % Trockensubstanzgehalt. Die Rohgülle wurde direkt aus dem Stall mit dem mobilen Separator des MR Mittelholstein separiert. Die Probenahme erfolgte nahezu zeitgleich aus den Vorlagebehältern an der Maschine.

Die Abscheidegrade bei der Separation können stark variieren und hängen von der Gülleart und –beschaffenheit sowie von der Separationstechnik (Gegendruck, Siebspaltenweite, Siebverschleiß, Hersteller) ab. Erst Laboranalysen von Dünngülle und Feststoffen geben letztlich Aufschluss über die Nährstoffgehalte.

 

Tab.: Trockenmasse und Nährstoffgehalte einer "frischen" Rindergülle direkt aus der Spaltengrube separiert. Separator des MR Mittelholstein, Hersteller: Agrikomp

 

 

Einheit

Rohgülle

Dünngülle

Feststoffe

Trockenrückstand

%

9

5,7

22,1

Gesamtstickstoff (N)

kg/t

4,7

4,4

5,1

Ammoniumstickstoff (NH4-N)

kg/t

2,8

2,7

2,5

Phosphat ges. (als P2O5)

kg/t

1,7

1,6

2,4

Kalium ges. (als K2O)

kg/t

4,3

4

4

Magnesium ges. (als MgO)

kg/t

1,6

1,3

2,7

Natrium (Na)

g/t

428

411

433

 

Feststoffe nicht lange lagern

Die Feststoffe eignen sich für folgende Zwecke:

  1. Auf den Acker als Humus- und Nährstofflieferant (bes. Phosphor)
  2. In den Biogas-Fermenter (Feststoff- und Flüssigfermenter) als Ersatz für Maissilage
  3. Als Einstreu in Liegebuchten (Hygiene beachten!)

Der Feststoff sollte möglichst schnell nach der Separierung ausgebracht oder weiterverwertet werden, um gasförmige N-Verluste zu vermindern. Die Eigenerwärmung im Haufen sowie eine Lagerung in den Sommermonaten fördern die Ammoniak-Verluste und auch die Methanausbeute bei späterer Vergärung sinkt. Bei längerer Lagerung ist eine Folienabdeckung empfehlenswert. Die Feststoffe sind kein Festmist sondern gelten im Sinne der Düngeverordnung als Gülle mit hohem TS-Gehalt. Deshalb sind auch für die Feststoffe die Sperrfristen für die Gülle-Ausbringung verbindlich. Dies scheint nachvollziehbar, weil selbst in stapelfähigen Feststoffen noch ca. 75 % Wasser enthalten sind.

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