Phosphor - Weniger ist mehr

Die meisten Milchviehbetriebe in der GWS-Beratung erreichen derzeit Salden von 20 kg Phoshat je ha und mehr. Wie sich anhand der Hoftor-Bilanzen zeigt, gelangt schon über den Kraftfutterzukauf ausreichend Phosphor in den Betriebskreislauf. Um den geforderten P-Saldo einzuhalten, sind folgende Maßnahmen auf viehhaltenden Betrieben zu ergreifen:

  • Weniger P-Unterfußdünger zu Mais: Laut Richtwerten für die Düngung (S. 38, LWK S-H 2013) sollte die P-Gabe Unterfuß 40 kg P2O5 nicht überschreiten! Eine Unterfußdüngung von 1 bis 1,5 dt/ha 20/20 oder 0,5 dt DAP kann daher ausreichend sein. Einige unserer Beratungsbetriebe kommen sogar bei hohem Ertragsniveau (50 t FM/ha) ohne Unterfußdüngung aus. Es empfiehlt sich die Anlage eines Düngefensters.
  • Unterfußplazierung von Gülle und Gärrest: Erfolgt die Güllegabe zu Mais mit einem "Gülle-Grubber" als Band unter der Saatreihe kann je nach Bodenzustand die mineralische P-Unterfußgabe eingespart werden.
  • Weniger Kraftfutterzukauf: 2/3 der P-Importe in einen intensiven Milchviehbetrieb kommen über das Kraftfutter. Durch ein verbessertes Grünland-Management (Nachsaat, Narbenpflege, Kalkung, Kalidüngung, etc.) kann die Grundfutterleistung verbessert und Kraftfutter eingespart werden.
  • Verzicht auf NPK- und PK-Dünger: Da in viehhaltenden Betrieben die P-Versorgung in der Regel über regelmäßige Wirrtschaftsdüngergaben sichergestellt ist, sollten anstelle von NPK- oder PK-Düngern besser NK-Mischungen oder Kalidünger eingesetzt werden.
  • Export von Wirtschaftsdüngern: Bei knapper Flächenausstattung und hohem Viehbesatz liegen die Bilanzsalden oft über dem zulässigen Wert. Durch Separation der anfallenden Gülle können über die Feststoffe mehr als 20 % des anfallenden Phosphats exportiert werden.
  • Phosphor-Importe vermeiden: Phosphor-Importe über Hühnertrockenkot, Klärschlämme, Komposte sowie durch Aufnahme von Gülle und Gärresten sollten bei P-Überhängen unbedingt vermieden werden.

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