Gülledüngung zur Maisaussaat

Neben der üblichen Laboruntersuchung können Gülle- und Biogas-Gärrest-Proben mit dem volumetrischen N-Schnelltest „Quantofix“ oder sogar in einer kontinuierlichen NIR-Messung (Nah-Infrarot) auf dem Güllewagen während der Ausbringung analysiert werden. Das neuartige kontinuierliche Verfahren ermöglicht eine exakte Ausbringung auch bei schwankenden Nährstoffgehalten über eine Nachregelung von Fahrgeschwindigkeit oder Pumpendurchsatz. Die Genauigkeit von Labor- und Schnell-Methode hängt entscheidend von der Qualität der Probenahme und Homogenisierung ab.

Weiter steigende Preise für Mineraldünger veranlassen inzwischen viele Landwirte, die Gülle-Nährstoffe präzise als Ersatz für zugekaufte Dünger einzuplanen. Ein höherer Aufwand für die Bestimmung der Nährstoffe N, P, K, Mg und Na ist deshalb auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Leitnährstoff für die Dosierung von Wirtschaftsdüngern ist jedoch im Regelfall der Stickstoff. Der Schnelltest „Quantofix“ liefert deshalb einen Wert für den Ammonium-N-Gehalt.

„Quantofix“-N-Volumeter – Ergebnis in 10 Minuten

Die Ergebnisse der Gülle-Laboranalysen liegen in der Regel erst nach der Düngungsmaßnahme vor, denn die Probenahme ist an das Aufrühren des Behälters gekoppelt. Weil die Landwirte einer Region nahezu zeitgleich ihre Proben einschicken, verlängern sich die Laborzeiten nicht selten auf drei bis vier Wochen. Die Gülle-Düngung ist dann oft schon fast vergessen und bestenfalls wird der Untersuchungsbericht für die Düngeplanung des Folgejahres verwendet. Um direkt vor der Ausbringung einen Wert für den aktuellen N-Gehalt zu bekommen, bietet sich der Schnelltest an. Innerhalb von ca. 10 Minuten ermittelt das Gerät den Ammonium-N-Gehalt, der mittels Umrechnungsfaktoren auf den Gesamt-N-Gehalt hochgerechnet werden kann. (Rindergülle x 2, Schweinegülle x 1,45). Aufgrund von bereits vorliegenden Laboranalysen können betriebsindividuelle Umrechnungsfaktoren aus dem Verhältnis Gesamt-N zu Ammonium-N ermittelt werden.

Sorgfältige Probenahme

Die Genauigkeit der Analyse einer einmaligen Stichprobe steht und fällt bei der Wirtschaftsdünger-Untersuchung mit der Probenahme. Für die Entnahme aus einem Güllebehälter ist unbedingt wie folgt vorzugehen, um eine repräsentative Probe für die Analyse zu bekommen:

  1. Intensives Aufrühren (Schwimm- und Absetzschichten vollständig homogenisieren)
  2. 4 bis 6 Teilproben an verschiedenen Stellen des Behälters entnehmen
  3. Die Teilproben in einem Eimer sammeln und sorgfältig mischen
  4. Eine repräsentative Teilprobe aus dem Eimer in einen sauberen Probenbehälter (0,5 Liter) abfüllen.

Nicht Kubikmeter, sondern kg N/ha zählen

Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass selbst bei intensiv aufgerührter Gülle die N-Gehalte vom ersten bis zum letzten Güllewagen um bis zu 25 % um den Mittelwert schwanken können. Um die Genauigkeit der Ausbringung zu verbessern könnte der N-Schnelltest häufiger durchgeführt werden, im Idealfall sogar vom Inhalt jedes Wagens um entsprechend die Fahrgeschwindigkeit einzustellen.

Eine moderne und elegante Lösung ist die kontinuierliche NIR-Messung im Güllestrom direkt auf dem Ausbringfahrzeug. Der „Van-Control“ der Fa. Zunhammer misst Gesamt-N, Ammonium-N und alle relevanten Pflanzennährstoffe mit einem Fehler von zurzeit 8 %. Über eine Isobus-Ausrüstung mit Taskcontroller misst die Steuereinheit die Fahrgeschwindigkeit und die Durchflussmenge und steuert über ein Regelventil entsprechend nach. Auf diese Weise kann beispielsweise eine N-Düngung von 60 kg N/ha präzise auf einem Schlag ausgebracht werden. Dieser Aufwand ist jedoch nur dann angemessen, wenn die Verteilgenauigkeit über die Arbeitsbreite hoch ist, z.B. durch den Einsatz von Schleppschläuchen, Schlitzverteilern oder Injektortechnik.

Aktuelles zur Gülleausbringung zu Mais finden Sie auch im nachfolgenden Artikel der Landwirtschaftskammer aus dem Bauernblatt von 28.03.15:

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