Feldführung "Bodenverdichtung" in Grauel am 04.11.2014

Der Feldtag zum Thema "Bodenverdichtung" am 04.11.2014 in Grauel stieß auf großes Interesse. Rund 30 Teilnehmer folgten der Einladung, um sich ein Bild von der Wirkung verschiedener Zwischenfrüchte sowie der mechanischen Tiefenlockerung mit dem Brix Herkules zu machen.
Die Versuchsanlage auf dem Betrieb der Familie Wichmann besteht aus 24 Parzellen, zu gleichen Teilen mit den Zwischenfruchtmischungen TerraLife Maispro, TerraLife Riogol und TerraLife Landsberger Gemenge bestellt. Die Saat erfolgte nach Sommergerste am 05.08.2014, nachdem jeweils die Häfte der Parzellen mechanisch tiefengelockert und mit Gülle (20 m³/ha) gedüngt wurde.

- Bei der Besichtigung der Versuchsparzellen waren mit und ohne Güllegabe optisch nur geringe Unterschiede im Aufwuchs auszumachen. Eine partielle Handernte wies jedoch einen Mehrertrag der gegüllten Parzellen von 15 - 30 % aus.

- Anhand von Bodengruben konnte gezeigt werden, wie tief die Durchwurzelung der Zwischenfruchtmischungen in den Verdichtungshorizont reicht.

- Die mechanische Tiefenlockerung machte sich in der Aufwuchsmenge der Zwischenfrüchte nicht bemerkbar. Hier wird nächstes Jahr bei der nachfolgenden Hauptfrucht Mais untersucht, ob und in welchem Umfang Effekte durch
die Lockerung des Unterbodens nachzuweisen sind.

- Durch Messungen mit dem Penetrometer konnten Bodenverdichtungen bzw. bereits "aufgebrochene" Verdichtungen auf einzelnen Parzellen gemessen werden.

Fazit:
Zur biologischen Tiefenlockerung empfiehlt sich ein "Mais-Pause" mit Getreide-GPS oder Wickroggen und danach eine Zwischenfrucht-Mischung. Die darin enthaltenen Pflanzen Bitterlupine, Serradella, Öllein, Sonnenblume oder Tiefenrettich durchbrechen Verdichtungshorizonte. Wenn eine Tiefenlockerung sinnvoll erscheint, dann nicht im Herbst und nur auf bei bearbeitungsfähigen Bodenfeuchten. Die Bodenoberfläche anschließendflach grubbern oder anwalzen und nicht mit schweren Maschinen befahren. Das tiefengelockerte Bodengefüge sollte unbedingt biologisch stabilisiert werden, außerdem empfiehlt sich eine Gefügekalkung.

Zurück