Beregnen für ein volles Korn

 

Wenn der Mais die Blätter rollt, kostet dies Ertrag. Geringere Erträge bedeuten dann geringere Entzüge der gedüngten Nährstoffe. Wassermangel sollte vor allem während der Stärkeeinlagerung ins Korn vermieden werden.

Wer A sagt, muss auch B wie Beregnung sagen. 160 bis 180 kg N/ha stehen einem richtig gedüngten Silomais-Bestand einschließlich der N-Nachlieferung für seine Hauptwachstumsphase zur Verfügung. Wenn jetzt das Wasser fehlt, stockt das Wachstum, die gedüngten Nährstoffe werden nicht aufgenommen und können im Herbst als Rest-Nmin-Gehalt im Boden gemessen und über Winter ausgewaschen werden.

Besonderes Augenmerk sollte man Mais und Getreide in der Kornfüllungsphase schenken.

Feldberegnung ist besonders dann ertragswirksam, wenn die Niederschläge zur Kornfüllung ausbleiben. Bis zu 30 % Mehrerträge konnte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit 3 bis 4 Regengaben zu Silomais erzielen.

 

Nicht zu früh beregnen!

Sinkt die klimatische Wasserbilanz auf negative Werte unterhalb 30 bis 50 mm, dann wird je nach Bodenart und Kultur beregnet. Beregnungsbetriebe messen die Niederschläge meist selbst. Zur Berechnung der klimatischen Wasserbilanz wird von der Niederschlagshöhe in mm die Verdunstung in mm abgezogen. Werte für die Verdunstung stellt der Deutsche Wetterdienst bereit. Damit sich die Kulturpflanzen morphologisch und physiologisch den trockenen Bedingungen besser anpassen, wird die erste Gabe in der Praxis oft um einige Tage hinausgezögert. Die Pflanzen entwickeln dann eine begrenzte Stressresistenz, beispielsweise durch intensives Wurzelwerk und Ausbildung einer kräftigen Wachsschicht auf den Blättern. Böden mit 35 bis 40 Bodenpunkten werden in der Regel mit Einzelgaben von 25 bis 30 mm beregnet. Auf „leichteren“ Böden unterhalb der Bodenzahl 30 sollten die Gaben wegen der geringeren Feldkapazität kleiner sein.

 

Wonach richten sich die Termine für die Beregnung?

Entscheidend ist die klimatische Wasserbilanz, die sich aus Verdunstungsdaten des Deutschen Wetterdienstes und kleinräumigen Niederschlagsmessungen berechnen lässt. Beregnungsbetriebe messen die Niederschläge meist selbst und ziehen davon die Verdunstung ab.

 

Welche Böden sollten beregnet werden?

Die maßgebliche Bodeneigenschaft ist die nutzbare Feldkapazität im Wurzelraum. Der Wert gibt den Teil Bodenwasser in Millimeter an, der pflanzenverfügbar ist und gegen die Schwerkraft vom Bodenkörper gebunden wird. Nach einer Faustregel entspricht der Wert dem Dreifachen der Bodenzahl für leichte Böden bis ca. 50 Bodenpunkten. Sinkt der Bodenwassergehalt unter 50 % der nutzbaren Feldkapazität, sollte bei Intensivkulturen wie Kartoffeln und Gemüse beregnet werden. Bei verminderter Beregnungsintensität zum Beispiel in Getreide liegt der Grenzwert bei ca. 35 %.

 

Lohnt sich Beregnung zu Silomais?

Einige Biogasanlagen auf leichten Standorten planen die Beregnung gleich mit. Bei hohem Pachtpreisniveau und weniger als 25 Bodenpunkten kann die Beregnung durchaus wirtschaftlich sein. In jedem Fall steigt die Ertragssicherheit. Die größten Ertragseffekte hat die Beregnung in Trockenphasen während der Stärkeeinlagerung ins Korn. Von der höheren Ertragssicherheit profitieren vornehmlich Betriebe, die in ertragsschwachen Trockenjahren keine Maissilage zukaufen können oder wollen.

 

Welche Technik für welchen Einsatz?

Die mobile Rohrtrommel-Beregnungsmaschine mit Großregner ist Standard in den meisten Beregnungsbetrieben Westdeutschlands. Die Technik kann auch in weit entwickelten Maisbeständen noch eingesetzt werden. Bei großen Schlägen ab ca. 25 ha kann man auch über Kreis- oder Linear-Beregnungsmaschinen nachdenken. In Kartoffeln werden vereinzelt auch wassereffiziente Tropfbewässerungen eingesetzt.

 

Der Nutzen der Feldberegnung für den Grundwasser- und Gewässerschutz:

1.      1. Höhere und sichere Erträge, höhere und sichere Entzüge, weniger Restnährstoffe im Boden nach der Ernte
2. Höhere und sichere Maiserträge entschärfen die Flächenkonkurrenz, der Maisanteil in der Fruchtfolge kann regional sinken.

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