Rohprotein messen - Maisdüngung überprüfen

Mais hat einen moderaten Stickstoffbedarf und wird bei der Ernte oberirdisch vollständig geerntet. Aufgrund seiner Standfestigkeit besitzt der Mais allerdings eine große Toleranz gegenüber hohen Stickstoffgaben, so dass die Gefahr besteht, dass Maisflächen mit N überversorgt werden - insbesondere mit Wirtschaftsdüngern. Oftmals wird das resultierende hohe N-Nachlieferungspotential aus dem Boden in den Folgejahren bei der Düngeplanung nur unzureichend oder gar nicht berücksichtigt.

Zielkorridor: 6,2 bis 7,0 %
Zur Beurteilung der Stickstoffversorgung von Mais und damit der Düngestrategie hat sich das von der Arbeitsgruppe Prof. Taube (CAU Kiel) entwickelte Konzept „kritischer Rohproteingehalt“ bewährt. In diesem Konzept wird der Rohproteingehalt zur Beurteilung der Stickstoffversorgung genutzt. Liegt dieser im Bereich von 6,2 – 7 %, ist der Mais optimal mit Stickstoff versorgt und der Maximalertrag gleichzeitig gesichert. Rohproteingehalte über 7 % lassen auf eine über den Bedarf hinausgehende Stickstoffversorgung des Maises schließen. Somit können Entscheidungen für eine standort- und ertragsangepasste Düngung von Mais in den folgenden Jahren anhand dieses Konzeptes abgeleitet werden. Darüber hinaus ist der Indikator ‚Rohprotein‘ (RP) für eine großflächige und kosteneffiziente Erfolgskontrolle von Gewässerschutzmaßnahmen geeignet.